Dr.in Victoria Reichl
Abteilung: EB-Forschung
Position: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Piñón/Gruber
Wie kam es dazu, dass du in deiner jetzigen Position für die "Schmetterlingskinder" arbeitest?
Bereits während meiner Diplomarbeit habe ich von Zeit zu Zeit nach Instituten und Pharmafirmen, die in Salzburg bzw. Umgebung angesiedelt sind, Ausschau gehalten. Im Zuge dessen bin ich damals auch auf die EB Haus Austria Homepage gestoßen. Mein erster Gedanke: ein kleines, feines Forscherteam auf einem sehr interessanten Forschungsgebiet – sicher voll spannend dort zu arbeiten! Es blieb allerdings vorerst bei dem Gedanken, denn meine Dissertation führte mich ans Institut für Immunologie nach Wien.
Als ich nach Jahren des Pendelns zwischen Wien und Salzburg beschloss, meinen Lebensmittelpunkt komplett nach Salzburg zu verlegen, habe ich angesichts meiner bevorstehenden Jobsuche natürlich auch wieder auf der EB-Haus Homepage vorbeigesehen und war - ehrlich gesagt - fast sprachlos angesichts der Größe des Forschungsteams. Mein erster Gedanke diesmal: ich hätte mich doch früher initiativ bewerben sollen, jetzt wird es vermutlich keine freie Stelle mehr geben! Es war wohl Schicksal, dass genau zu dem Zeitpunkt tatsächlich eine PostDoc-Position im Bereich Immunologie im EB-Haus ausgeschrieben wurde und ich dann diese Stelle bekam! ……das ist nun mittlerweile 10 Jahre her.
Was findest du so spannend an der Wissenschaft?
Ich habe es schon immer faszinierend gefunden, wenn ich im Fernsehen in Dokus und Reportagen gesehen habe, was WissenschafterInnen alles machen und welch komplizierte Mechanismen und Abläufe sie entschlüsseln. Besonders spannend fand ich die Humanfoschung und speziell die Erforschung des menschliche Immunsystems, weshalb ich auch schon während des Studiums meinen Schwerpunkt auf Immunologie legte.
Auch heute, wenn ich mit Immunzellen arbeite und wir versuchen, das sehr komplexe Immunsystem (wo noch längst nicht alles bekannt ist) für unsere Krebstherapie-Ansätze zu beeinflussen bzw. zu manipulieren, bin ich fasziniert und begeistert, wenn ich sehe, dass wir gezielt gerichtete anti-Tumor-Immunantworten hervorrufen können. Das ist natürlich unheimlich motivierend! Die Umsetzung von Erfolgen im Labor hin zu anwendbaren Krebstherapien (from bench to bedside) ist bekanntlich ein recht langer Weg, aber ich bin zuversichtlich! Das Ziel, dass unseren PatientInnen eine spezifische Krebstherapie angeboten werden wird können und Teil dieser Entwicklung zu sein, ist für mich Antrieb und Motivation pur.
„Es fasziniert und begeistert mich, dass wir gezielt gerichtete anti-Tumor-Immunantworten hervorrufen können. Eines Tages unseren EB-PatientInnen eine spezifische Krebstherapie anbieten zu können und Teil dieser Entwicklung zu sein, ist für mich Antrieb und Motivation pur.”
Dr. in Victoria Reichl
Was sind deine Aufgaben bzw. was machst du in der Arbeit?
Wie schon viele meiner KollegInnen erzählt haben, ist der Arbeitsalltag in der Forschung sehr abwechslungsreich. Einzige Fixpunkte sind unsere wöchentlichen Teambesprechungen und Laborseminare. Ansonsten teilt sich meine Arbeit als PostDoc in zwei Schwerpunkte auf: zum einen bin ich intensiv im Labor und zum anderen verbringe ich sehr viel Zeit am PC. So abwechslungsreich wie sich die Experimente im Labor gestalten, ist aber auch die Computerarbeit. In meinem Fall heißt das neben Datenanalysen auch Abstracts zu und wissenschaftliche Poster für Tagungen zu gestalten.
Zu meinen Aufgaben gehört auch, als Administratorin die Biobank - eine Datenbank für Gewebe- und Laborproben - zu verwalten, damit verbundene Probleme zu sammeln und diese gemeinsam mit einem Informatiker zu beheben. Auch das Schreiben und Einreichen von Versuchsanträgen ist Teil meiner Arbeit. Hierfür verwalte ich einige Listen, die jährlich für statistische Zwecke von den Behörden benötigt werden. Den Großteil der genannten Aufgaben kann ich mir zeitlich selbst einteilen, diese Flexibilität in der Arbeit ist viel wert und schätze ich sehr.