Arbeitsgruppe Piñón/Gruber
„Schmetterlingskinder“ mit rezessiv dystropher Epidermolysis bullosa (RDEB) leiden häufig unter chronischen Wunden. Diese können sich zu lebensbedrohlichen Hautkarzinomen entwickeln, die schwer zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Unser Forschungsinteresse gilt dem gestörten Wundheilungsprozess bei RDEB und wie sich dieser auf die Tumorentwicklung auswirkt.
Die Wunden bei RDEB PatientInnen sind sehr unterschiedlich. Einige Wunden schließen sich sehr langsam oder verheilen oft jahrelang nicht, wohingegen andere sich schneller schließen. Weshalb es hier unterschiedliche Typen von Wunden zu geben scheint, ist nicht vollständig geklärt. Klar ist jedoch, dass eine veränderte mikrobielle Besiedlung eine Rolle spielen kann. Darüber hinaus häufen sich die Hinweise, dass die Immunantwort gegen mikrobielle Infektionen ein wesentlicher Faktor bei der Tumorentstehung im geschädigten Gewebe ist.
„Chronische Wunden und Krebs sind bei RDEB eng miteinander verknüpft. Deshalb forschen wir an neuen Wundheilungstherapien, die die Lebensqualität der PatientInnen deutlich erhöhen und gleichzeitig das Krebsrisiko senken sollen.”
Dr. Christina Guttmann-Gruber, Leiterin Arbeitsgruppe Pinon/Gruber
In unserer Forschung konzentrieren wir uns darauf, wie krankheitserregende Bakterienarten nicht nur zur Chronifizierung von Wunden, sondern auch zu ihrer nachfolgenden Umwandlung in einen Tumor (= maligne Transformation) beitragen. Ein zentrales Ziel ist es, die Wundheilung zu verbessern und das Krebsrisiko bei RDEB PatientInnen zu senken. Zusätzlich wollen wir Marker finden, mit denen die einzelnen Typen von Wunden unterschieden werden können. Dadurch wird es möglich sein jene Wunden zu bestimmen, bei denen das Risiko einer Chronifizierung besteht und prä-kanzerogene Läsionen (Vorstufe von Krebs) frühzeitig zu erkennen.
Entwickeln RDEB PatientInnen in jungen Jahren einen Tumor, sind die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten begrenzt und beinhalten meistens eine großflächige, lokale Entfernung des Tumorgewebes. Trotz intensiver Therapien ist die Überlebensrate der PatientInnen sehr niedrig, weshalb die Entwicklung von neuen und wirksamen Behandlungsformen von entscheidender Bedeutung ist. Ein Forschungsansatz liegt dabei auf einer Immuntherapie, die eine bereits bestehende körpereigene Immunantwort umleitet, gegen den Tumor richtet und diesen dadurch bekämpft.