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Herausforderungen und Behandlungsmöglichkeiten für Juckreiz bei Epidermolysis Bullosa: Ergebnisse aus 21 Studien

Juckreiz ist ein herausforderndes und belastendes Symptom der Epidermolysis Bullosa (EB), das die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt. Obwohl mehrere Behandlungsansätze verfügbar sind, bieten die meisten nur begrenzte Linderung. ForscherInnen des EB-Haus Austria analysierten in Zusammenarbeit mit anderen ExpertInnen 21 Studien mit insgesamt 353 PatientInnen, um die aktuellen Therapien zur Behandlung von Juckreiz bei EB zu bewerten. Die Ergebnisse wurden in einem umfassenden Übersichtsartikel veröffentlicht. Dabei zeigte sich, dass nur wenige Behandlungen den Juckreiz deutlich verringerten, während die meisten kaum Wirkung erzielten.

Unterschiede in Studiendesign und Messmethoden erschwerten den Vergleich der Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungsansätze. In den meisten Studien lag der Fokus nicht auf dem Juckreiz, und es wurden insgesamt 18 unterschiedliche Methoden eingesetzt, um Juckreiz, Lebensqualität und den Schweregrad der Erkrankung zu bewerten. Die mangelnde Einheitlichkeit sowie unvollständige Daten darüber, ob die Methoden für PatientInnen aller Altersgruppen geeignet sind, erschwerten die Analyse zusätzlich.

Die ForscherInnen nahmen 17 Behandlungen genauer unter die Lupe, darunter systemische Therapien, die den ganzen Körper betreffen, sowie lokale Behandlungen, die auf bestimmte Hautstellen aufgetragen werden. Die Ergebnisse für Zelltherapien, wie Infusionen von mesenchymalen Stammzellen, fielen gemischt aus: Einige Studien zeigten eine Linderung des Juckreizes. Proteintherapien, wie kollagenbasierte Hautersatzstoffe, verringerten den Juckreiz im Bereich von Wunden. Behandlungen mit Small Molecule (engl. „kleine Moleküle“) Medikamenten, insbesondere Omalizumab, gehörten zu den wenigen, die den Juckreiz signifikant reduzierten, während die meisten anderen Therapien nur geringe bis keine Wirkung zeigten.

PatientInnenbefragungen deuteten darauf hin, dass cannabinoidbasierte Medikamente den Juckreiz lindern konnten. Bemerkenswert ist, dass die meisten Studien keinen signifikanten Anstieg von Nebenwirkungen bei diesen Therapien feststellen konnten. Dennoch verdeutlichen die uneinheitliche Dokumentation und mögliche Verzerrungen in vielen Studien die Notwendigkeit rigoroser, groß angelegter Untersuchungen, um effektivere Lösungen für PatientInnen mit EB zu finden.

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