Fortschritte in der Anwendung der CRISPR "Genschere" als Therapie in RDEB
Neue wissenschaftliche Publikation aus der EB-Haus Arbeitsgruppe Koller
Die Arbeitsgruppe Koller des EB-Hauses forscht seit einigen Jahren intensiv an der Etablierung der modernen Geneditierungsmethode CRISPR als Therapieansatz für EB PatientInnen. CRISPR repariert dauerhaft die krankheitsverursachende Mutation in den Hautzellen, sodass wieder ein gesundes Protein für den Zusammenhalt der Hautschichten erzeugt wird. Kurz zusammengefasst werden drei Reparaturbausteine in die Zellen transportiert: 1. eine molekulare Sonde, die an die mutierte Stelle am Gen bindet und somit für die Präzision der Reparatur sorgt, 2. eine Genschere, welche die Mutation aus der DNA ausschneidet, sowie 3. eine gesunde Kopie des Genabschnittes, welche den fehlerhaften ersetzt.
Die erste erfolgreiche CRISPR Korrektur in EB gelang den WissenschaftlerInnen des EB-Hauses am Kollagen 7 Gen in rezessiv dystrophen EB (RDEB) Zellen. Seither hat sich die Methode ständig weiterentwickelt und das EB-Haus Team hat kontinuierlich die Verbesserungen für eine zukünftige EB-Gentherapie adaptiert. Eines der bisher größten Hindernisse für die klinische Anwendung ist die geringe Effizienz und das Risiko, dass die Genschere an anderen Stellen im Erbgut schneidet, was zu schlimmen Nebeneffekten führen könnte.
In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Molecular Therapy: Nucleic Acids veröffentlichten Arbeit haben die ForscherInnen unterschiedliche CRISPR Ansätze zur Reparatur von Kollagen 7 in RDEB Hautzellen miteinander verglichen, um jene mit der höchsten Reparatureffizienz bei gleichzeitig größter Präzision zu erforschen. Hierzu wurden unterschiedliche Kombinationen der CRISPR Bausteine in die Zellen eingeschleust. Die Analysen zeigten, dass die RDEB Zellen am wirksamsten und ohne Nebeneffekte durch die modernste Genschere repariert wurden, welche beide Stränge des DNA Doppelstrangs für den Einbau des gesunden Genabschnittes schneidet.
Mit dieser Arbeit ist die Anwendung einer ex vivo CRISPR Gentherapie in EB PatientInnen einen Schritt näher gerückt. Nun wird an der Optimierung des Transportes der CRISPR Reparaturbausteine in die Zelle geforscht.
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