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Ein aktueller Überblick zu molekularen Therapien und klinischen Studien für Epidermolysis bullosa

Neue Publikation aus dem EB-Haus

Die aktuellen Behandlungsmethoden für EB zielen hauptsächlich auf Wundversorgung und Linderung der Symptome ab, ohne die zugrunde liegende Ursache der Krankheit zu beheben. Somit können sie die Krankheit nicht heilen. Ein Schwerpunkt der EB-Forschung liegt daher auf der Entwicklung von Therapien mit heilendem Potenzial. ForscherInnen des EB-Hauses geben in einem kürzlich veröffentlichten Artikel einen Überblick über die vielversprechendsten molekularen Therapieansätze und die aktuell laufenden klinischen Studien für EB (Tabelle 1).
Die meisten Ansätze konzentrieren sich auf die Herstellung eines funktionellen Proteins. Dies kann durch die Korrektur der Mutation, oder das Einfügen einer korrekten Kopie des betroffenen Gens oder Proteins in die Hautzellen erfolgen. Andere Therapien verwenden Medikamente mit kleinen Molekülen, welche die Genkopie (RNA) so verändern, dass sie wieder ein funktionsfähiges Protein erzeugen kann.
In den derzeit laufenden Studien werden besonders stark betroffene PatientInnen, denen ein EB Protein vollständig fehlt, oft ausgeschlossen. Grund hierfür ist das Risiko, dass das neu hinzugefügte Protein vom Immunsystem als « fremd » erkannt, und infolge abgestoßen wird. Solche Immunreaktionen könnten verhindert werden, wenn in der Haut kleine Mengen an Restprotein vorhanden sind, was in einigen schwer betroffene PatientInnen beobachtet wurde, die vereinzelt gesunde Hautareale aufweisen. Dieses Phänomen wird als Mosaizismus oder natürliche Gentherapie bezeichnet. Dabei kommt es in einzelnen Hautzellen zur spontanen Korrektur der Mutation, und infolge zur Herstellung eines normal funktionierenden Proteins. Erste Versuche, aus den gesunden Hautzellen im Labor eine Hautschicht zu züchten, und auf Wunden zu transplantieren führte jedoch zu keinem langfristigen Wundverschluss. Analysen zufolge liegt die Ursache an der zu geringen Anzahl gesunder Stammzellen im Hauttransplantat, welche für dessen permanenten Erhalt verantwortlich sind. Um einen dauerhaften klinischen Nutzen zu gewährleisten, muss daher vorerst eine Methode zur Anreicherung der wenigen in der Haut vorhandenen gesunden Stammzellen entwickelt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die steigende Anzahl an Studien die schnellen Fortschritte in der EB Forschung widerspiegelt. Allerdings führen positive Studienergebnisse nicht automatisch zur breiten klinischen Anwendung der getesteten Therapien, da jede(r) Betroffene sehr individuelle Symptomen und Bedürfnissen aufweist. Für eine optimale Versorgung aller Betroffenen müssenüssen deshalb zunehmend patientInnen-spezifische Therapien entwickelt werden.

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