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Aggressivität von Tumoren bei Menschen mit rezessiver dystropher Epidermolysis bullosa und die Rolle eines kurzen RNA-Moleküls

Neue wissenschaftliche Publikation aus dem EB-Haus

Plattenepithelkarzinome (PLECA) stellen die häufigste Todesursache bei Erwachsenen mit rezessiver dystropher EB (RDEB) dar. Diese Tumore verhalten sich jedoch nicht immer gleich. Einige breiten sich schnell aus, während andere für eine lange Zeit lokal begrenzt bleiben. Bislang gibt es kaum Behandlungsoptionen für PLECA bei RDEB PatientInnen. Daher ist es wichtig, die Mechanismen, die das Tumorwachstum und die Ausbreitung beeinflussen, zu verstehen. Dieses Verständnis ist entscheidend für die Entwicklung von Therapien und hilft ÄrztInnen bei der Auswahl der optimalen Therapie für ihre PatientInnen maßgeblich.

ForscherInnen des EB-Hauses führten eine Studie durch, um das unterschiedliche Verhalten von RDEB PLECA zu untersuchen. Sie analysierten sowohl das Aussehen der Krebszellen als auch bestimmte molekulare Marker in den Zellen. Besonders interessierten sie sich dafür, wie sich das Verhalten von RDEB Hautkrebszellen ändert, und konzentrierten sich dabei auf einen Prozess namens Epithelial-mesenchymale Transition (EMT). EMT beschreibt den Übergang von Zellen von einem festen und organisierten Zustand (epithelial) zu einem Zustand mit flexibleren und beweglicheren Eigenschaften (mesenchymal). In der Krebsentwicklung können Zellen durch EMT aggressiver werden, was es ihnen erleichtert, in umliegendes Gewebe einzudringen, und sich im Körper auszubreiten (dh, Metastasen zu bilden).

Die Studie ergab, dass einige RDEB PLECA Zellen normalen Hautzellen ähnelten, während andere aggressivere Merkmale aufwiesen. Alle untersuchten Zellen wiesen sowohl epitheliale als auch mesenchymale Marker auf, allerdings in unterschiedlichen Mengen, was darauf hindeutet, dass RDEB Tumore unterschiedliche EMT Zustände aufweisen. Diese Ergebnisse korrelierten mit der Aggressivität des Krebses und der Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs bei den Patienten.

Die ForscherInnen waren außerdem daran interessiert, eine microRNA zu identifizieren, die eine Rolle bei der EMT in RDEB Tumoren spielt. MicroRNAs regulieren Gene und sind daher als mögliche therapeutische Moleküle in den Fokus gerückt. Sie fanden heraus, dass die Konzentration von MicroRNA-200b (miR-200b), einem bekannten Regulator der EMT, in RDEB PLECA reduziert war. Die niedrigeren miR-200b-Konzentrationen korrelierten mit den aggressiveren Merkmalen der Tumore. Nach Zugabe von miR-200b zu diesen Krebszellen in einer Petrischale verringerten sich ihre aggressiven Eigenschaften, und die Zellen begannen, sich eher wie normale Hautzellen zu verhalten.

Zusammenfassend verdeutlicht diese Studie, dass Tumore bei RDEB unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen können, insbesondere hinsichtlich ihrer Aggressivität. Die Anwendung von miR-200b könnte als vielversprechender Behandlungsansatz für diese aggressiven Krebsarten dienen.

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