(Ungeplanter) Krankenhausaufenthalt
Wenn jemand mit EB ungeplant wegen einer plötzlichen Erkrankung in ein Krankenhaus aufgenommen werden muss, in dem er oder sie nicht bekannt ist, muss das Krankenhauspersonal gleich von Anfang an über die erhöhte Verletzlichkeit der Haut bei EB informiert werden. Dann kann bereits bei der Erstversorgung von Erkrankten mit großer Vorsicht vorgegangen werden.
Das müssen Sie beachten:
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Die Diagnostik und Behandlung richten sich natürlich nach dem aktuellen Anlass.
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Das Krankenhauspersonal sollte sofort über die erhöhte Verletzlichkeit der Haut informiert werden.
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Lebenserhaltende Maßnahmen gehen immer vor den Schutz der verletzlichen Haut.
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Eine Intubation (= Einführung eines Schlauches zur künstlichen Beatmung) kann bei Menschen mit schweren Formen von EB sehr schwierig sein, kleineres Intubationsbesteck und viel Gleitgel verwenden! Fixieren des Beatmungsschlauches mit Mullbinde (wenn irgendwie möglich Pflasterfixierung vermeiden!).
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Vorsicht: bei der Lagerung sind Scher- und Reibungskräfte zu vermeiden! Das gilt gleichermaßen für Lagerungen im Untersuchungsraum, im OP und bei diagnostischen Maßnahmen wie Röntgen, CT, usw.
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Pflaster und andere klebende Materialien (z.B. Klebeelektroden) sollten nicht verwendet werden! Beim Ablösen des Pflasters würde die verletzliche Haut daran kleben bleiben. Die Fixierung kann mit haftenden, aber nicht-klebenden Materialien (z.B. Mepitac®, Mepilex®) durchgeführt werden. In Notsituationen kann/wird man hier Ausnahmen machen müssen. Dann aber unbedingt die verwendeten Pflaster etc. sehr vorsichtig mit einem alkoholfreien "medical adhesive remover" (z.B. Niltac®) ablösen oder zunächst belassen und EB-Spezialisten kontaktieren.
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Dasselbe gilt für periphere Venenkatheter, die zum Beispiel für Infusionen notwendig sein können. Die Fixierung kann auch hier mit haftenden, aber nicht-klebenden Materialien (z.B. Mepitac®, Mepilex®) durchgeführt werden. Falls nur eine Pflasterfixierung möglich ist, beim Ablösen bitte wie oben beschrieben vorgehen.
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Blutabnahmen und Injektionen sind möglich, beim Reinigen der Injektionsstelle sollte das Hautdesinfektionsmittel aufgesprüht oder aufgetupft werden, Reibung ist zu vermeiden. Nach Herausziehen der Nadel kein Pflaster auf die Blutabnahmestelle, besser einen leichten Druckverband anlegen.
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Ultraschalluntersuchungen sind möglich, es muss aber auf möglichst geringe Reibung durch den Kopf des Untersuchungsgerätes geachtet werden.
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Beim Anlegen von Blutdruckmanschetten und Stauschläuchen (z.B. vor Blutabnahme aus der Vene) sehr behutsam vorgehen.
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Wenn eine Operation notwendig ist, so ist vor allem auf eine sanfte Lagerung des Betroffenen zu achten (Vermeidung von Druckstellen!). OP-Wunden heilen im Allgemeinen gut, die Nähte sollten eher tief angesetzt werden, da oberflächliche oder gar intrakutane ("in der Haut liegende") Nähte nicht gut halten.
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Die Verbandstechnik ist für alle Wunden, ob nun durch EB oder durch einen Unfall verursacht, grundsätzlich gleich.
Verbandstechnik (Erstversorgung von offenen Hautstellen)
1. Sanfte (!) Wundreinigung/Wundspülung (z.B. bei verunreinigten Unfallwunden)
2. Direkte Wundauflage: nicht-klebende Wundgaze (mit oder ohne Vaseline), wenn vorhanden kann auch Mepilex®, ein für EB-Haut gut geeigneter weicher Schaumstoffverband, verwendet werden
3. Polsterung: mit weichen Vlieskompressen
4. Fixierung: mit weicher Mullbinde oder evtl. Schlauchverband -
Die Versorgung der "normalen" EB-Wunden bitte nach der, bei diesem Betroffen üblichen, Methode durchführen!
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Eine Kontaktaufnahme mit dem EB-Zentrum, an dem der Patient bekannt ist, wird empfohlen, sobald das möglich ist.